«Früher wollte ich Pfarrer werden»
Der Gäuer Meinrad Kofmel liefert mit «Lawrence of Arabica» seinen Buch-Erstling ab
VON WOLFGANG NIKLAUS
Er hat seine Wurzeln im Gäu und eine enorm spitze Feder. Jetzt hat JURA Kommunikationschef Meinrad Kofmel seinen Buch-Erstling abgeliefert. Drin sind, natürlich, Kaffeegeschichten, elf an der Zahl. Selber auf der Bühne zu stehen, sei «eines der schönsten Gefühle überhaupt», sagt er im Interview.
Auf Ihrer Website heisst eine Rubrik «Giftschrank». Sind Sie ein so böser Mensch?
Die misanthropische Gegenfrage wäre: Ist der Ausdruck «böser Mensch» nicht per se ein Pleonasmus? Aber ich sage lieber: Ich tu doch nix. Ich will ja nur spielen – äh, schreiben… Im Giftschränkchen fristen einfach etwas bissigere, ironischere Texte ihr Dasein.
In Ihrem Erstling sind «elf Kaffeegeschichten» zu lesen. Da ist hoffentlich kein Arsen im Tässchen drin…?
Klischeebehaftet überlasse ich Giftmorde lieber Frauen mit Spitzenhäubchen. Wer in meinem Buch stirbt, tut dies eines natürlichen Todes.
Ihr Buch heisst Lawrence of Arabica. Was hat es mit dem Buchtitel auf sich?
Lawrence ist ein Junge, der eigentlich Lorenz heisst, dem ländlichen Dasein entflieht und es in der weiten Welt als Kaffeespezialist und Liebhaber von Arabica-Kaffee zu Ruhm und Ansehen bringt. Den Übernamen erhielt er in der dritten Klasse von seinem Lehrer. – Aber am besten lesen Sies selbst…
Nun stehen Sie, der Sie für gewöhnlich in der JURA Anheizer für den grossen Roger Federer spielen, bei Ihren Lesungen selber auf der Bühne. Ein gutes Gefühl?
Es ist eines der schönsten überhaupt. Es prickelt. Ich geniesse es, im stillen Kämmerlein an etwas zu arbeiten, um es dann vor Publikum zum Vortrage zu bringen. Ein Referat, eine Moderation, und natürlich ganz besonders die eigenen Geschichten. Vielleicht wollte ich in der dritten Klasse aus diesem Grund Pfarrer werden …
Wie kamen Sie auf die Idee, selber ein Buch zu schreiben?
Ich schreibe seit meiner Kindheit, also schon sehr, sehr, sehr lange. In den vergangenen Jahren durfte ich in der Beilage zur Buchmesse Olten die eine oder andere Kurzgeschichte veröffentlichen, worauf mir Thomas Knapp anbot, in der Perlen-Reihe seines Knapp-Verlags ein Bändchen mit Kaffeegeschichten herauszubringen.
Warum soll man Ihr Buch kaufen?
Aus Mitleid. Und wenn das nicht reicht: Weil man Kopfkino mag, gerne interessante Protagonisten kennenlernt und sie im Geiste auf ihren Reisen durch verschiedene Zeiten und rund um die Welt begleiten möchte. – Kleine Werbepause: Das Bändchen ist ein perfektes (Weihnachts-) Geschenk für alle, die Kaffee und/oder Geschichten mögen.
Wo liest man es vorzugsweise?
Am Stilvollsten wohl bei einer Kaffeespezialität und stimmiger Hintergrundmusik im Kuschelsessel, aber auch im Bus, in der Bahn, im Flugzeug, im Auto (bitte nur als Beifahrer), im Hotelzimmer, im Kaffeehaus, in der Badewanne, im Bett. Man lässt es sich vorlesen und man liest es vor.
Sie sind in Kestenholz aufgewachsen und leben heute mit Ihrer Familie in Solothurn. Welchen Bezug haben Sie noch zum Gäu?
Ich arbeite im Gäu. – Wie jede Gegend, in der man zur Welt kommt und aufwächst, prägt einen auch das Gäu mit seinen Menschen. Ob das Spuren hinterlässt, Narben oder Wunden, ist eine Frage des Blickwinkels. (Er grinst.)
Wie lange noch muss Ihre Fangemeinde noch auf das zweite Buch warten?
Bis sie gross genug ist, dass ein Verleger den Mut aufbringt, in Geschichten oder (m)einen Roman zu investieren. An Stoff mangelt es nicht.
Wie wärs dereinst mit einer Federer-Biografie aus Ihrer Feder?
Nie! Ich halte Roger für einen grossartigen Menschen und Sportler. Wer ihn trifft, findet sämtliche positiven Vorurteile bestätigt. So jemand hat definitiv einen fachkundigen Biografen verdient, nicht einen, dessen natürlicher Feind der Sport ist.
Wie hiesse der Titel Ihrer eigenen Biografie?
Das Feld der Biografien überlasse ich gerne jenen, die ihr Leben für so spannend halten, dass es zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden muss. Ich lasse Begegnung und Erfahrung lieber als Destillat in meine fiktiven Figuren einfliessen. NIK
VON WOLFGANG NIKLAUS
Er hat seine Wurzeln im Gäu und eine enorm spitze Feder. Jetzt hat JURA Kommunikationschef Meinrad Kofmel seinen Buch-Erstling abgeliefert. Drin sind, natürlich, Kaffeegeschichten, elf an der Zahl. Selber auf der Bühne zu stehen, sei «eines der schönsten Gefühle überhaupt», sagt er im Interview.
Auf Ihrer Website heisst eine Rubrik «Giftschrank». Sind Sie ein so böser Mensch?
Die misanthropische Gegenfrage wäre: Ist der Ausdruck «böser Mensch» nicht per se ein Pleonasmus? Aber ich sage lieber: Ich tu doch nix. Ich will ja nur spielen – äh, schreiben… Im Giftschränkchen fristen einfach etwas bissigere, ironischere Texte ihr Dasein.
In Ihrem Erstling sind «elf Kaffeegeschichten» zu lesen. Da ist hoffentlich kein Arsen im Tässchen drin…?
Klischeebehaftet überlasse ich Giftmorde lieber Frauen mit Spitzenhäubchen. Wer in meinem Buch stirbt, tut dies eines natürlichen Todes.
Ihr Buch heisst Lawrence of Arabica. Was hat es mit dem Buchtitel auf sich?
Lawrence ist ein Junge, der eigentlich Lorenz heisst, dem ländlichen Dasein entflieht und es in der weiten Welt als Kaffeespezialist und Liebhaber von Arabica-Kaffee zu Ruhm und Ansehen bringt. Den Übernamen erhielt er in der dritten Klasse von seinem Lehrer. – Aber am besten lesen Sies selbst…
Nun stehen Sie, der Sie für gewöhnlich in der JURA Anheizer für den grossen Roger Federer spielen, bei Ihren Lesungen selber auf der Bühne. Ein gutes Gefühl?
Es ist eines der schönsten überhaupt. Es prickelt. Ich geniesse es, im stillen Kämmerlein an etwas zu arbeiten, um es dann vor Publikum zum Vortrage zu bringen. Ein Referat, eine Moderation, und natürlich ganz besonders die eigenen Geschichten. Vielleicht wollte ich in der dritten Klasse aus diesem Grund Pfarrer werden …
Wie kamen Sie auf die Idee, selber ein Buch zu schreiben?
Ich schreibe seit meiner Kindheit, also schon sehr, sehr, sehr lange. In den vergangenen Jahren durfte ich in der Beilage zur Buchmesse Olten die eine oder andere Kurzgeschichte veröffentlichen, worauf mir Thomas Knapp anbot, in der Perlen-Reihe seines Knapp-Verlags ein Bändchen mit Kaffeegeschichten herauszubringen.
Warum soll man Ihr Buch kaufen?
Aus Mitleid. Und wenn das nicht reicht: Weil man Kopfkino mag, gerne interessante Protagonisten kennenlernt und sie im Geiste auf ihren Reisen durch verschiedene Zeiten und rund um die Welt begleiten möchte. – Kleine Werbepause: Das Bändchen ist ein perfektes (Weihnachts-) Geschenk für alle, die Kaffee und/oder Geschichten mögen.
Wo liest man es vorzugsweise?
Am Stilvollsten wohl bei einer Kaffeespezialität und stimmiger Hintergrundmusik im Kuschelsessel, aber auch im Bus, in der Bahn, im Flugzeug, im Auto (bitte nur als Beifahrer), im Hotelzimmer, im Kaffeehaus, in der Badewanne, im Bett. Man lässt es sich vorlesen und man liest es vor.
Sie sind in Kestenholz aufgewachsen und leben heute mit Ihrer Familie in Solothurn. Welchen Bezug haben Sie noch zum Gäu?
Ich arbeite im Gäu. – Wie jede Gegend, in der man zur Welt kommt und aufwächst, prägt einen auch das Gäu mit seinen Menschen. Ob das Spuren hinterlässt, Narben oder Wunden, ist eine Frage des Blickwinkels. (Er grinst.)
Wie lange noch muss Ihre Fangemeinde noch auf das zweite Buch warten?
Bis sie gross genug ist, dass ein Verleger den Mut aufbringt, in Geschichten oder (m)einen Roman zu investieren. An Stoff mangelt es nicht.
Wie wärs dereinst mit einer Federer-Biografie aus Ihrer Feder?
Nie! Ich halte Roger für einen grossartigen Menschen und Sportler. Wer ihn trifft, findet sämtliche positiven Vorurteile bestätigt. So jemand hat definitiv einen fachkundigen Biografen verdient, nicht einen, dessen natürlicher Feind der Sport ist.
Wie hiesse der Titel Ihrer eigenen Biografie?
Das Feld der Biografien überlasse ich gerne jenen, die ihr Leben für so spannend halten, dass es zwischen zwei Buchdeckel gepresst werden muss. Ich lasse Begegnung und Erfahrung lieber als Destillat in meine fiktiven Figuren einfliessen. NIK